Ulrich Proschkas Inszenierung des “Barbiers von Sevilla” in der kindertauglichen “Kleiner Barbier”-Fassung (…) ist eine rasante Achterbahnfahrt durch die Irrungen und Wirrungen der Liebe und der Welt der Oper. Von elitären Hochkultur-Barrieren keine Spur: Hier ist Mitmachen angesagt!
Nürnberger Nachrichten
Ähnlichkeiten mit der großen Oper sind unvermeidbar, schüchtern aber weder Zuschauer noch Musiker ein. Zwei Welten hat Regisseur Ulrich Proschka nebeneinander aufgebaut: Der popbunte Frisiersalon, das Widerstandsnest gegen den drögen Erwachsenen-Kosmos, den Christine Knoll aus lauter farbfreien Leitz-Ordnern erbaut.
Abendzeitung
Mit viel Mut zum Blödsinn stürmt das Stück die Fabrik Heeder. Die Zuschauer sind mittendrin statt nur dabei. Der tänzelnde Friseur sieht aus wie eine Mischung aus Tina Turner und Bill von Tokio Hotel, aber er klingt deutlich besser. Bariton Tim Stekkelies ist stimmlich auf der Höhe und mausert sich in der Titelrolle der Oper „Der kleine Barbier oder Eine haarige Angelegenheit“ zum Gute-Laune-Bär und Liebling der Kinder. Die Übernahme vom Staatstheater Nürnberg bringt eine interessante Farbe ins Krefelder Kulturleben: die Oper als in jeder Hinsicht kleine Form, ganz nah am Publikum. In diesem Verwirrspiel scheut Regisseur Ulrich Proschka keine Slapstick-Nummer, und er kann dabei auf ein spielfreudiges Ensemble zählen.
Westdeutsche Zeitung