Dieser auf das Notwendigste reduzierte erste Aufzug von Wagners "Die Walküre" am Theater Krefeld ist ein Meilenstein. [...] Denn das Theater hat mit dieser Produktion auf über die Grenzen Krefelds strahlende Weise unter Beweis gestellt, wie selbst unter den so eingeschränkten Bedingungen der Pandemie fesselndes, in sich schlüssiges und nicht zuletzt auf höchstem Niveau interpretiertes Musiktheater möglich ist. [...] Das Kabinettstück in Hundings Haus, acheint wie geschaffen für eine sehr reine kondensierte Interpretation mit wenigen, gut sitzenden Mitteln. [...] Eine Regie, die dezent gestaltete, aber umso effektiver. Mit wenigen Requisiten, vielen Blicken und gut sitzenden szenischen Impulsen, mit kleinen humorigen Einschüben und trotzdem Wagner ernst nehmend.
Westdeutsche Zeitung
Ulrich Proschkas szenisches Arrangement lodert in schönsten Farben, und das Publikum ist schnell entflammt. [...] Der Wagner-Kenner Proschka geht mit dem Brennglas an die verhängnisvolle Affäre des Geschwisterpaares Siegmund und Sieglinde, zoomt sich quasi an den Beginn einer verbotenen Leidenschaft heran und verzichtet auf große Effekte drumherum. [...] Nichts ist mehr bedeutungslos, jeder Augenaufschlag, jede Geste zählt. Die Begegnungen von Siegmund und Sieglinde strotzen vor Sexappeal, gerade weil sie ständig ausgebremst werden.
Rheinische Post