Die Nürnberger Ausgrabung hat klug gekürzt und die drei Akte optisch sinnfällig (Bühne: Susanne Pische) auf die Probebühne gebracht. Noch dazu mit viel Witz und nach der Pause sich überschlagenden Einfällen: keine Langeweile in der Inszenierung von Ulrich Proschka. In (Mozarts) Nähe rückt Proschka zu recht die hübsche Aufführung: Die junge Gräfin in ihrem Barbie-Puppenhaus, beherrscht vom Adelswahn, singt so elegisch wie nach ihr nur die „Figaro“-Gräfin, ihre Zofe Vespina ist eine Mischung aus „Figaro“-Susanna und „Cosí“-Despina – dazu eine Menge anderer Parallelen bis schliesslich nach Verkleidungen und Verwechslungen der Konsum- und der Adelstempel eins werden und die Doppelhochzeit stattfinden kann.
Nürnberger Nachrichten